Permanent Capital – Was echtes Langfrist-Denken bewirkt
Die meisten Investoren reden von „Langfristigkeit“. Doch wenn man genauer hinsieht, meinen sie oft drei bis fünf Jahre – den typischen Investitionszyklus eines Private-Equity-Fonds. Danach wird das Unternehmen verkauft, egal ob die Reise gerade erst begonnen hat.
Permanent Capital bricht mit diesem Muster. Es gibt kein Ablaufdatum, keinen Verkaufsdruck, keine künstliche Deadline. Das Kapitalist dauerhaft. Dadurch wird eine Denkweise möglich, die man bei den erfolgreichsten Investoren der Welt findet – von Warren Buffett bis hin zu den skandinavischen Industrie-Compoundern.
Warren Buffett – der Inbegriff von Geduld
Als Buffett 1965 Berkshire Hathaway übernahm, war es ein marodes Textilunternehmen. Heute, 60 Jahre später, ist Berkshire einer der wertvollsten Konzerne der Welt – aufgebaut durch geduldige Kapitalallokation.
Buffett verkauft selten. Er investiert in Unternehmen, die über Jahrzehnte Werte schaffen, und gibt ihnen die Zeit, genau das zu tun.
Das Ergebnis: Ein Dollar, den ein Anleger 1965 in Berkshire investierte, ist heute über eine halbe Million Dollar wert. Möglich wurde das nicht durch kurzfristige „Exits“, sondern durch permanentes Kapital und kompromisslose Langfristigkeit.
Die Skandinavier – Compounder im Mittelstand
Ähnlich konsequent denken Unternehmen wie Lifco, Indutrade oder Lagercrantz in Schweden. Sie kaufen seit Jahrzehnten mittelständische Firmen, ohne sie wieder zu verkaufen. Jedes Jahr reinvestieren sie die freien Mittel in neue Akquisitionen – immer mit Blick auf die nächsten Jahrzehnte.
Das Resultat:
- Lifco hat den Unternehmenswert in 20 Jahren um mehr als das 50-Fache gesteigert.
- Indutrade wächst seit 40 Jahren mit einer Kombination aus Stabilität und Akquisitionen.
- An der Börse werden diese Geschäftsmodelle mit deutlichen Bewertungsaufschlägen honoriert – weil Investoren das Vertrauen haben, dass die Kapitalallokation auch in den nächsten Jahrzehnten funktionieren wird.
Was Unternehmer davon lernen können
Wer sein Unternehmen verkauft, entscheidet nicht nur über den Kaufpreis – sondern über die Zukunft seines Lebenswerks.
Ein Verkauf an Private Equity bedeutet fast immer: In wenigen Jahren kommt der nächste Besitzer. Ein Verkauf an einen Strategen bedeutet oft: Integration, Kulturverlust, Synergien.
Ein Verkauf an eine Permanent-Capital-Holding dagegen bedeutet: Das Unternehmen bleibt bestehen. Es erhält einen Eigentümer, der wie Buffett oder die skandinavischen Compounder denkt – in Jahrzehnten, nicht in Quartalen.
Fazit
Permanent Capital ist kein Modewort, sondern die Grundlage dafür, dass Unternehmen wirklich langfristig weiterentwickelt werden können. Es ist die gleiche Denkweise, die aus Berkshire Hathaway ein Weltunternehmen gemacht hat und die skandinavische Industrieholding-Modelle zu Vorbildern für nachhaltiges Wachstum werden ließ.
Wer sein Unternehmen in diese Hände gibt, entscheidet sich für echte Beständigkeit – und dafür, dass das Lebenswerk auch in 20, 30 oder 40 Jahren noch erfolgreich dasteht.